Geschichte

Der Hollenstedter Schützenverein wurde in einer am 5. Juni 1877 abgehaltenen Sitzung im Gasthaus E.W. Kück gegründet. Bei der Gründungsversammlung trugen sich 30 Hollenstedter Bürger in die Mitgliederliste ein. Der Kaufmann W. E. Kück wurde zum Vositzenden und der Bäckermeister August Ackenhusen zum Hauptmann gewählt.

Die Schützenfeste wurden zunächst auf Thielen Worth, später auch auf Jaks Hof gefeiert. Mit wachsender Mitgliederzahl genügten bald die Platzverhältnisse nicht mehr den Erfordernissen, so dass der Vorstand im Jahre 1900 einen Vertrag mit dem Gastwirt Christoph Heins abschloss, nachdem er dem Verein einen jenseits der Este in der Nähe des Mühlenberges gelegenen Festplatz auf 30 Jahre zur Verfügung stellte.

Das Ausschießen des Königs geschah durch das Schießen nach einem auf einer hohen Stange befestigten Vogel. Die Königskette wurde 1886 eingeführt und jeder Schützenkönig ist bis heute dazu verpflichtet, für die Königskette ein Schild zu stiften.

1898 wurde den Mitgliedern die Anschaffung eines Uniformrocks zur Pflicht gemacht. Die bislang getragenen Mützen wurden durch graue Hüte ersetzt. Bis ins Jahr 1902 führte jeder Umzug eine Schwarz-Weiß-Rote Fahne an. Im Jahre 1903 wurde die erste Vereinsfahne angeschafft, die heute noch vorhanden ist. Diese wurde 1954 durch eine Neue ersetzt.

Der Ausbruch des ersten Weltkrieges unterbrach das Vereinsleben weitgehend. Nach Ende des Krieges hatte der Verein 21 gefallene oder vermisste Mitglieder zu beklagen. Trotz der durch den Krieg herrschenden wirtschaftlichen Not stieg die Mitgliederzahl stetig an. Auch der Umfang des Schützenfestes wurde immer größer, so dass man einen Festausschuss, bestehend aus 8 Mitgliedern, bildete. Dessen Aufgabe war es, den Vorstand bei der Vorbereitung und Abwicklung des Schützenfestes zu unterstützen.

Nach Ablauf des Pachtvertrages über den bisherigen Festplatz bot sich die Verlegung zum räumlich günstigeren und landschaftlich sehr viel reizvoller gelegenen Platz in das den Holzinterressenten-Gemeinschaft gehörende Waldgelände zwischen Hollenstedt und Emmen an, auf dem sich der Festplatz und die Schießanlagen auch heute noch befindet.

Im Jahre 1930 entstand für die kleinen und kleinsten Angehörigen der Schützen und der Bevölkerung das Kinderschützenfest. Am Schützenfest Sonntag bewegt sich ein langer Kinderzug, geschmückt mit Blumenreigen, zum Schützenplatz, wo die Kinder ihr neues Königspaar und inzwischen auch Prinzenpaar ermitteln und bei Spiel und Sport schöne Stunden verbringen.

Der zweite Weltkrieg unterbrach das Vereinsleben wiederum auf lange Zeit. Eine große Anzahl Schützen sollte die Heimat nicht wiedersehen. Nach Kriegsende verboten die Besatzungsbehörden jegliche Vereinstätigkeit. Erst im Jahre 1949 wurde es den Schützenvereinen wieder erlaubt sich neu zu gründen.