Spätestens seit der Eröffnung des Schützenfestes 2001 haben Schützen und Bürger eine Neuerung im Hollenstedter Schützenverein bemerkt. Das Vizekönigsgespann (Michael Bürckholz, Thomas Bystry, Christoph Lange) aus dem Jahre 1999/2000 hat sich intensiv um die Bereitstellung einer Böllerkanone bemüht, die sich erstmals während des Schützenfestes 2001 lautstark zur Schau stellte.
Auf einem Lehrgang zum Erwerb des Böllerscheins wurde die Idee geboren, eine Böllerkanone zu besorgen. Diese Idee wurde dem Vorstand präsentiert und auf einer Vorstandssitzung im Februar 2000 konnte der Erwerb einer Böllerkanone für das Jubiläum 2002 beschlossen werden.
Vom Ehrgeiz gepackt, begann man eilig mit der Umsetzung. Nach langer Suche und Verhandlung wurde in Brandenburg der Nachbau eines historischen Böllerkanonenrohres (Kaliber 71 mm) erworben. Bis zu 240 g Böllerpulver dürfen bei jedem Schuss verschossen werden.
Eine angemessene Lafette wurde bis zum Schützenfest 2002 fertiggestellt und die Kanone auf den Namen „Lucifer“ getauft. Vorher wurde das Böllerkanonenrohr provisorisch auf einen Bock montiert, damit rechtzeitig zum Schützenfest 2001 die ersten Böllerschüsse abgegeben werden konnten. Und so ertönt seitdem an jedem Schützenfest zur Eröffnung ein Schuss aus dieser Kanone und ebenfalls, wenn der Königsvogel gefallen ist.
Vom Pulverdampf berauscht, fanden sich im Jahr 2004 einige weitere Begeisterte, die sich nach erfolgreichem Lehrgang mit Schaftböllern (Kaliber 20 mm) und Handböllern (Kaliber 18 mm & 12 mm) austatteten. Auf Einladung zu den Festungstagen an der Festung Grauerort an der Elbe im Jahr 2013 nahm diese Gruppe das erste Mal mit der Böllerkanone „Lucifer“ am großen Kanonenschießen dort teil und ist seitdem fester Bestandteil dieser Veranstaltung. Durch diese Einladung war das Reisefieber geweckt, sodass weitere Standböller (Kaliber 10 mm, 30 mm, 50 mm) angeschafft wurden und seitdem immer mal wieder andere Veranstaltungen in verschiedenen Bundesländern gemeinsam mit dem Hamburger Böllerregiment besucht werden.
Aus dieser Entwicklung heraus ergab es sich, dass eine Schwarzpulvergruppe im Verein gebildet wurde. Für das Schießen auf unserem Schießstand wurden deshalb Schwarzpulverpistolen und -revolver gekauft. Die Schwarzpulvergruppe bietet unter anderem Übungsabende, sowie auf dem Schützenfest das Schießen auf eine historische Bildscheibe u.v.m. an. Neugierige sind immer gern gesehen.